Die Grundsätze der ISO 9001 potentialorientiert weiter gedacht Teil 6: Verbesserung Motivation (re-)aktivieren

Die Grundsätze der ISO 9001 potentialorientiert weiter gedacht Teil 6: Verbesserung<> Motivation (re-)aktivieren

Eigentlich sind Verbesserung und Entwicklung Grundprinzipien des menschlichen Lebens. Wir kommen auf die Welt und wollen lernen, wachsen und die Dinge „selber“ machen. Später möchten wir komfortabler wohnen, Karriere machen, unseren ökologischen Fussabdruck oder unser Karma verbessern. Trotzdem gehen so viele Change-Projekte schief und verlaufen Verbesserungsinitiativen im Sand. Vielleicht sollten wir uns weniger damit beschäftigen, wie wir immer neue Projekte managen und teilweise künstlich mit viel Aufwand implementieren, sondern damit, was unseren natürlichen Veränderungsdrang in Organisationen bremst? Auch hier postuliert die ISO einen Grundsatz, gegen den wohl niemand etwas einzuwenden hat. Die entscheidende Frage mündet aber wieder im „Wie?“ Wie gelingen in Organisationen positive Veränderungsprozesse? Und das führt nicht selten zu einer „Glaubensfrage“. Müssen Menschen wirklich von außen zu Veränderungen genötigt werden, oder ist das entsprechend unserer psychologischen Natur gar nicht möglich und es geht eher darum, passende, einladende Rahmenbedingungen für Entwicklung zu schaffen und Motivation dafür zu reaktivieren?

 

DIN EN ISO 9000:2015
Verbesserung
Erfolgreiche Organisationen legen fortlaufend einen Schwerpunkt auf Verbesserung.

 

Intrinsische Motivation entsteht aus eigenem Antrieb, z.B. aus Interesse an einem Thema oder einem Problem, extrinsische Motivation entsteht aufgrund äußerer Antriebe z.B. durch materielle/immaterielle Belohnungen. Wenn Mitarbeiter*innen Gelegenheiten bekommen, auf Grundlage ihrer Interessen, Kompetenzen und Potentiale etwas zu leisten, sind sie motiviert. Erlebtes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und erfahrene Selbstwirksamkeit wirken als Beschleuniger dafür. Also sollten Führungskräfte zusammen mit den Mitarbeiter*innen auf detektivische Spurensuche gehen: Was wird im Arbeitsalltag als motivierend und was als demotivierend erlebt? Welche Erfahrungen von Vertrauen und Misstrauen teilt das Team miteinander? Wie stark erlebt jede/jeder Einzelne seine persönliche Selbstwirksamkeit? Laut Gerhard Wohland (s. u.a. Denkwerkzeuge der Höchstleister S. 152) ist Motivierung, also der Anreiz von außen, die Anwendung von Macht und behindert Motivation von innen.

 

 

Potentialorientierte Qualitätsentwicklung
Motivation (re-)aktivieren
Weiterentwicklung ist ein urmenschliches Bedürfnis. Nicht selten haben Menschen aber einen Bezug zu ihrer eigenen Wirksamkeit verloren. Daher gilt es, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Mitarbeiter*innen sich gerne für Verbesserung engagieren und Verantwortung für diese übernehmen. Wichtig ist dabei, dass die Mitarbeiter*innen für ihre Arbeit, ihre Ideen und auch ihre kritischen Anmerkungen Wertschätzung erfahren.

 

Motiviation (re-)aktivieren bedeutet, vom humanistischen Menschbild überzeugt zu sein, wonach jeder Mensch über die Fähigkeit verfügt, sich zu entwickeln und entfalten.
Motiviation (re-)aktivieren bedeutet, Vertrauen in die Potentiale der Mitarbeiter*innen/Kolleg*innen zu haben und dies auch zum Ausdruck zu bringen.
Motiviation (re-)aktivieren bedeutet, Probleme und Herausforderungen offen zu thematisieren und dabei beobachten, bei wem sie Motivation erzeugen.
Motiviation (re-)aktivieren bedeutet, Gestaltungs- und Experimentierräume zu schaffen.
Motiviation (re-)aktivieren bedeutet, Arbeitsfelder zu schaffen, in denen Menschen alleine oder im Team spüren, dass sie Herausforderungen bewältigen und bedeutende Probleme lösen bzw. einen entscheidenden Beitrag dazu liefern können.
Motiviation (re-)aktivieren bedeutet, institutionalisierte Instrumente des Misstrauens (z.B. verzichtbare Kontrollmechanismen) aufzuspüren, konsequent zu hinterfragen und wenn möglich abzuschaffen.

1 Kommentar
  • Elisabeth Trubel
    Antworten

    TEst

    10. Oktober 2020 at 9:09

Schreiben Sie einen Kommentar

Protected with IP Blacklist CloudIP Blacklist Cloud