Die Grundsätze der ISO 9001 potentialorientiert weiter gedacht Teil 3: Führung Mit Vertrauen führen

Die Grundsätze der ISO 9001 potentialorientiert weiter gedacht Teil 3: Führung <> Mit Vertrauen führen

Die Rahmenbedingungen für qualitativ wertvolle Arbeit herzustellen, ist ohne Zweifel eine
Führungsaufgabe. Aber wie gestaltet Führung diese Rahmenbedingungen aus und vor allem, welche Rahmenbedingungen führen zu überzeugenden Qualitätsergebnissen? Anreizsysteme stehen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen nicht oder nur sehr begrenzt zur Verfügung und haben auch in anderen Branchen längst ausgedient. Viel wichtiger ist es daher, dass der Anreiz aus der Aufgabe selbst also aus dem Zweck und der Ausrichtung der Organisation herauskommt und die Mitarbeiter*innen diese auch persönlich mit Sinn füllen können. Denn auf Dauer gesehen werden Mitarbeiter*innen wohl nur in dem wirklich gut, was sie gerne tun und bei deren Tätigkeiten wie eine innere Befriedigung erfahren.

 

DIN EN ISO 9000:2015
Führung
Führungskräfte auf allen Ebenen schaffen die Übereinstimmung von Zweck und Ausrichtung sowie Bedingungen, unter denen Personen sich für die Erreichung der Qualitätsziele der Organisation engagieren.

 

Ein Umfeld, das große und kleine Talente ans Licht bringt, basiert auf Vertrauen. Zunächst einmal auf dem Vertrauen in das eigene Selbst. Selbstvertrauen bedeutet, darauf zu setzen, dass man mit dem, was kommt gut zurechtkommen wird. Selbstvertrauen wächst am besten in einem Umfeld, das von Grundüberzeugungen des Gelingens geprägt ist. Führungskräfte nehmen hierbei eine Schlüsselrolle ein. Insbesondere in komplexen, hochdynamischen Arbeitsfeldern, deren Geschehnisse in weiten Teilen durch Unvorhersehbarkeit geprägt sind, ist Selbstvertrauen und Vertrauen in das Wirken der Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen eine Schlüsselqualität.

 

 

Potentialorientierte Qualitätsentwicklung
Mit Vertrauen führen
Der wichtigste Faktor für Potentialentfaltung ist Vertrauen. Vertrauen motiviert. Vertrauen ist eine Vorschussleistung, die zunächst einmal von Führungs-kräften erbracht werden muss. Qualitätsmanagement potentialorientiert zu gestalten bedeutet, dass Führungs-kräfte den Mut haben, Unsicherheit auszuhalten. Regelungen und Standards werden auf das wirklich Wichtige begrenzt und Mitarbeiter*innen zur Selbstkontrolle befähigt.

 

Mit Vertrauen führen bedeutet, von der Grundüberzeugung geprägt zu sein, dass sich alle Menschen unter den richtigen Rahmenbedingungen gerne und verantwortungsbewusst für die Erreichung von Zielen einsetzen,
die sie selbst als bedeutungsvoll ansehen.
Mit Vertrauen führen bedeutet, an die Selbststeuerungskompetenzen jedes Einzelnen zu glauben.
Mit Vertrauen führen bedeutet, für Mitarbeiter*innen Handlungsspielräume zu definieren innerhalb derer sie im Sinne der Prinzipien der Organisation frei agieren können/dürfen und müssen.
Mit Vertrauen führen bedeutet, Misserfolge zu bedauern, ohne ihnen mit Vorwürfen und Anschuldigungen zu begegnen.
Mit Vertrauen führen bedeutet, die Bereitschaft zu haben, Vertrautes in Frage zu stellen und damit Neuem und Unbekanntem offen und interessiert gegenüber zu treten.
Mit Vertrauen führen bedeutet, dass direkte und indirekte, sichtbare und unsichtbare Beiträge gleichermaßen gewürdigt werden.
Mit Vertrauen führen bedeutet, dass institutionalisiertes Misstrauen aufgespürt wird und in Bezug auf seine Berechtigung hinterfragt wird.
Mit Vertrauen führen bedeutet, dass Mitarbeiter*innen nicht künstlich beweisen müssen, dass sie arbeiten z.B. durch Präsenz im Büro, ausdifferenzierte Zeiterfassung- oder andere Kontrollmechanismen.
s. auch Blogbeitrag vom 14. Juli 2019: https://www.qualitaet-gestalten.de/2019/07/14/vertrauen-kontrolle-abgeben-und-unsicherheit-aushalten/

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